Der Dies Academicus 2024 der PTH Brixen, der am 29. Jänner, Gedenktag des hl. Josef Freinademetz, gefeiert wurde, stand im Zeichen des Einsatzes gegen Gewalt an Frauen.

Als Festrednerin hatte die Hochschule Professorin Selene Zorzi, eine italienweit anerkannte Expertin auf dem Gebiet der feministischen Theologie, geladen. Die Wissenschaftlerin aus Verona sprach in ihrem Vortrag über den "sozialen Skandal" der Gewalt an Frauen und die Rolle der Kirche in diesem Zusammenhang.

Sie analysierte das Phänomen und fragte nach der Mitverantwortung des Christentums bei der Entstehung gewaltfördernder Mentalitäten. Zorzi wies dabei auf bestimmte Denkmuster hin, die zur Unterordnung von Frauen beigetragen haben und noch immer beitragen. Und sie skizzierte mögliche Auswege, die die biblisch-christliche Botschaft eröffnet – durch ihre Aufforderung zu einer veränderten Gestaltung der Beziehungen zwischen den Geschlechtern.

Der Dekan der Hochschule, Alexander Notdurfter, unterstrich, wie wichtig es sei, dass sich kirchliche Bildungseinrichtungen mit dem gesellschaftlich hochbrisanten Thema der Gewalt an Frauen auseinandersetzen: "Gewalt gegen Frauen und das Thema Femizid sind leider ein Thema, das hochaktuell ist – ein Thema, dem sich weder die Gesellschaft noch die Kirche entziehen können und dürfen – ein Thema, mit dem wir uns im Rahmen des Dies Academicus auseinandersetzen, weil es zu unserem Auftrag als kirchliche Hochschule gehört, gesellschaftlich brisante und darum kirchlich relevante Probleme aufzugreifen."

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Prof.in Selene Zorzi

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