Am Samstag, den 25. März 2023, fand die Führjahrstagung der Katholischen Männerbewegung statt. Die Professorin für Neues Testament, Maria Theresia Ploner, hielt dabei den Hauptvortrag zum Thema "Was war, bevor ‚Pfarrei‘ war? Einblicke in die faszinierende Vielfalt am Beginn des Christentums".

Aus dem Programm der Tagung:

Vielfalt – Kreativität – Inklusivität: Was war, bevor Pfarrei war?

Die frühe Jesusbewegung beziehungsweise die Jesusgemeinden kennzeichneten eine großzügige Vielfalt in der Art und Weise, wie die Menschen ihren Glauben zum Ausdruck brachten, wie sie ihn feierten und als Norm ihrer Lebensgestaltung verstanden. Von dieser bunten Vielfalt spiegeln selbst die ihrerseits recht unterschiedlichen Schriften des Neuen Testaments nur einen kleinen Bruchteil wider. Dazu kommt, dass das, was wir unter "Rechtgläubigkeit" verstehen, erst im Laufe des 2. bis 4. Jahrhunderts nach Christus ausgehandelt werden musste. Dabei pflegten die Gemeinden eine durchwegs kreative Praxis der Jesuserinnerung. Erinnert wurde immer jenes aus der Jesusüberlieferung, was in der gegenwärtigen Situation als lebenstragend und richtungweisend erfahren wurde. Es war den frühen Gemeinden klar, dass sie die eigentlichen Träger*innen der Jesuserinnerung sind.