Alle im Berufsverzeichnis der Journalistenkammer eingetragenen Berufsjournalisten und Publizisten sind verpflichtet, sich fortzubilden und regelmäßig berufliche Weiterbildungsveranstaltungen zu besuchen. Vor diesem Hintergrund und auf Anregung von Diözesanbischof Ivo Muser bieten die Journalistenkammer und die Philosophisch-Theologische Hochschule (PTH) Brixen jetzt drei Fortbildungen an.

Den Auftakt machte am Donnerstag, 2. März 2023, eine Veranstaltung mit Don Paolo Renner zum Thema "Islam und Fake News" im Bozner Pastoralzentrum. Am 10. März folgt das Thema Wildtiermanagement und am 14. April geht es um den assistierten Suizid.

Die Fortbildungspflicht gibt es seit 2014. Innerhalb von drei Jahren müssen die im Berufsverzeichnis eingetragenen Journalisten und Publizisten eine bestimmte Anzahl von Weiterbildungsveranstaltungen besuchen. Ein Teil der Fortbildungen muss die Berufsethik, die so genannte Deontologie, zum Inhalt haben. Bei einem Treffen mit der Standesvertretung der Journalisten hat Bischof Ivo Muser im vergangenen Jahr angeregt, dass zusätzlich zu den "Deontologiekursen", die die Berufskammer der Journalisten vorschreibt, auch Weiterbildungen angeboten werden sollten, die über das Tagesgeschäft hinaus einen Mehrwert bilden können.

Lissi Mair, die scheidende Präsidentin der Journalistenkammer, hat diese Idee aufgegriffen und vorgeschlagen, in Zusammenarbeit mit der Philosophisch-Theologischen Hochschule Fortbildungsveranstaltungen anzubieten, die gesellschaftsrelevante Themen vertiefen

Am Donnerstag, 2. März 2023, fand im Bozner Pastoralzentrum die erste Fortbildungsveranstaltung statt. Don Paolo Renner, Professor für Fundamentaltheologie und Religionswissenschaft an der PTH, sprach in seinem Vortrag "Islam und Islamismus. Zwischen Geschichte, Glaube und Fake-News" u.a. über die Wurzeln des Islam, über den Beitrag des Islam für die europäische Kultur, über Formen des Dialogs und der Zusammenarbeit von Islam, Christentum und Judentum über die mediale Berichterstattung zum Islam. Die Veranstaltung mit Don Renner war sehr gut besucht.

Am 10. März beantworten Andreas Agreiter, Direktor des Forstbetriebes der Agentur Landesdomäne, der Wildbiologe Luca Rotelli und Markus Moling, Professor für Philosophie an der PTH Brixen, konkrete Fragen zum Thema Wildtiermanagement und stellen ethische Überlegungen dazu an. Diese Fortbildungsveranstaltung findet an der Hochschule in Brixen statt.

Ebenfalls an der PTH in Brixen ist am 14. April der assistierte Suizid Thema der dritten Fortbildungsveranstaltung, die von der Hochschule und der Journalistenkammer gemeinsam organisiert werden. Die Weiterbildung wird das Thema aus der Sicht der Ethik und der Intensivmedizin beleuchten und dabei aus ethischer wie praktischer Perspektive die unterschiedlichen Argumente für und gegen den assistierten Suizid aufzeigen. Als Referenten sprechen P. Martin M. Lintner, Professor für Theologische Ethik an der PTH Brixen, Bernadetta Moser, Fachärztin für Anästhesie und Intensivmedizin am Krankenhaus Bozen, und Mina Welby.

"Als theologische Hochschule wollen wir immer wieder gesellschaftlich wichtige Themen aufgreifen, sie aus verschiedenen Blickwinkeln analysieren und philosophische und theologische Perspektiven eröffnen", sagt Dekan Alexander Notdurfter. Diesen Prozess auch in Zusammenarbeit mit dem Journalistenverband zu ermöglichen, "ist sehr positiv. Sollten die drei Weiterbildungsangebote auf Interesse stoßen, sind wir bereit, die Zusammenarbeit fortzusetzen", so der Dekan abschließend.

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Dekan Alexander Notdurfter, Lissi Mair, Paolo Renner

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Vortrag von Paolo Renner, Pastoralzentrum Bozen