Bereits wiederholt hat die Philosophisch-Theologische Hochschule Brixen das Thema des sexuellen Missbrauchs aufgegriffen und thematisiert. Machtmissbrauch und sexualisierte Gewalt sind ein kirchliches wie soziales Phänomen.

In der vergangenen Woche ist die Vorlesungsreihe "Hinsehen statt Wegschauen" zu Ende gegangen. Sie wurde von Gottfried Ugolini organisiert, dem Beauftragten für Prävention von sexuellem Missbrauch und Gewalt der Diözese Bozen-Brixen und Referenten des Dienstes für den Schutz von Minderjährigen und schutzbedürftigen Personen. Die Vorlesungsreihe wird auch als Wahlfach angerechnet. Insgesamt 27 interessierte Personen und Studierende haben sie besucht.

In einem interdisziplinären Ansatz ging es darum, die verschiedenen Ursachen und Zusammenhänge aufzuzeigen, die in der Kirche dazu führen. Die gewonnenen Einsichten sind Voraussetzungen für systemische Veränderungsprozesse innerhalb der Kirche. Sie bieten gleichzeitig konkrete Anregungen zur Entwicklung von Präventionsmaßnahmen in den verschiedenen kirchlichen Praxisfeldern wie Kinder- und Jugendarbeit, Religionsunterricht und Erwachsenenbildung. Die Vorführung und Diskussion des französischen Films "Gelobt sei Gott" von François Ozon (2018) bildete den Abschluss der Vorlesungsreihe.

Die PTH plant eine ähnliche Vorlesungsreihe im kommenden akademischen Jahr.

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