Das Forschungsprojekt
In den letzten Jahrzehnten hat die Forschung zu Spiritualität und Gesundheit rapide zugenommen. Mittlerweile sind mehr als 10.000 wissenschaftliche Arbeiten zu diesem Zusammenhang veröffentlicht worden, viele davon in führenden Fachzeitschriften der Medizin, Psychologie und öffentlichen Gesundheitswissenschaften. Dieses wachsende Forschungsfeld hat mehrere konzeptionelle und grenzüberschreitende Probleme zwischen den Naturwissenschaften und den Geisteswissenschaften offengelegt. Oft werden spirituelle Erfahrungen und Praktiken und Begriffe wie „Spiritualität“ und „Transzendenz“ auf die traditionellen Religionen enggeführt, was zu Missverständnissen führen und den akademischen Diskurs behindern kann. Diese Situation wird durch kulturelle Vorurteile und den wahrgenommenen Konflikt zwischen Wissenschaft und Religion weiter erschwert, was naturalistische Ansätze zur Spiritualität und spirituellen Erfahrungen herausfordert. Philosophische Klarheit und konzeptionelle Unterscheidungen können eine Schlüsselrolle dabei spielen, religiöse, philosophische und wissenschaftliche Ansätze zu diesen Themen zu präziser zu fassen.
In Brixen möchte Prof. Coelho gemeinsam mit Cusanus-Professor Ludger Jansen zeigen, dass evidenzbasierte Diskurse über menschliche Spiritualität zwar der philosophischen Reflexion bedürfen, aber sowohl philosophische als auch theologische Perspektiven über die spirituelle Natur des Menschen bereichern können.
Der Förderer
Für sein Forschungsprojekt in Brixen wird Prof. Coelho durch ein Stipendium der brasilianischen Stiftung Instituto Homero Pinto Vallada unterstützt.