Unsere Pilgergruppe bestand aus Studierenden, Professoren und Interessierte, die alle durch den Wunsch vereint waren, für elf Tage das Heilige Land zu bereisen.
Ziel der Reise war es, uns auf die Spuren Jesu zu begeben. Wohin hat Jesus seinen Fuß gesetzt? Und war er wirklich genau hier in dieser Gegend unterwegs? Das waren Fragen, die wir uns immer wieder stellten. So besuchten wir wichtige Orte des Gedenkens an Ereignisse im Leben Jesu und konnten immer mehr einen Eindruck dafür gewinnen, wie es wohl zur Zeit Jesu ausgesehen hat.
Atemberaubend war der große Tempelplatz mit Felsendom und Westmauer (Klagemauer), den wir am zweiten Tag der Reise besichtigten. Uns wurden dadurch die riesigen Ausmaße bewusst, wie damals zur Zeit Jesu gebaut wurde. Er ist der älteste monumentale Sakralbau des Islams und eines der islamischen Hauptheiligtümer.
Weitere schöne Orte, die uns das Leben Jesu vor Augen führten und in denen wir beten, singen und unseren Glauben reflektieren konnten, waren:
- Die Himmelfahrts-Moschee, in der das Himmelfahrts-Ereignis Jesu verehrt wird.
- Die Pater Noster-Kirche, in der alle beteiligten Pilger in ihrer eigenen Muttersprache das Vater unser Gebet suchen, finden und beten konnten.
- Die Todesangstbasilika mit Ölgarten
- Die Grabeskirche, die das Ende der „via dolorosa“ (Leidensweg) darstellt und in der Salbungsstein und Grabstein Jesu gedacht werden.
An den darauffolgenden Tagen reisten wir von Jerusalem weiter in den Süden und übernachteten in Jericho. Horizonterweiternde Momente waren für uns:
- Der fast grenzenlose Ausblick von Masada bis zum Toten Meer. Masada ist eine archäologische Stätte auf einem Gipfelplateau. Sie wurde als Palastfestung von König Herodes erbaut und im Jüdischen Krieg 70 Jahre später als Zufluchtsort vor den Römern genutzt.
- Das Tote Meer mit seiner Wasser Anomalie, die es uns erlaubte, rückenschwimmend ein kleines Nickerchen auf dem Wasser zu machen. Es ist der tiefste Ort der Welt, den man auf dem Land erreichen kann. Das Wasser, der Schlamm und die tiefen Höhenmeter sollen wohltuende Wirkungen auf den Körper haben und für uns war es der schwerverdiente Wellnessnachmittag, nach all den Wanderungen.
In den letzten vier Tagen ging unsere Reise nach Norden zum See Genezareth. Von dort aus bereisten wir unter anderem:
- Megiddo, eine wichtig gelegene antike Stadt in der Jesreelebene.
- Weiters besichtigten wir den Berg Tabor, auf welchem in der Basilika das Verklärungsgeschehen verehrt wird.
- In Tabgha die Brotvermehrungskirche und die Primatskirche.
- Die antike Stadt Kafarnaum mit Synagoge und Haus des Petrus.
- Den Berg Karmel, auf dem das Ereignis des Propheten Elijas gegen Baals Propheten dargestellt ist.
Die Reise schenkte uns tiefe Einblicke in die Zeit der Antike, in das Leben Jesu und ermöglichte, untereinander neue Freundschaften zu knüpfen. Wir haben viel für unser Leben und unsere Zukunft mitnehmen können und werden mit Sicherheit von nun an die christlichen Feste im Jahreskreis anders und tiefer (er)leben.
Hier noch für Interessierte ein Link mit einigen Eindrücken. Die Fotos sind in derselben Reihenfolge, wie im Artikel genannt!
Unser Pilgergruppe auf dem Tempelberg vor dem Felsendom (oben)
und auf dem Ölberg mit Blick auf die Stadt Jerusalem (unten)