Vom 1.-3. September finden an der PTH Brixen die ersten Brixner Philosophietage statt. Sie setzen sich aus multiperspektivischer Sicht mit der Klimaerwärmung und ihren Folgen für den alpinen Raum auseinander.

Ist die Umweltkrise eine späte Quittung des christlichen Menschenbildes?

Dürrekatastrophe, Klimakollaps, Hitzewelle … Die Schlagzeilen dieser Tage sind beängstigend. Sie machen deutlich: Um unseren blauen Planeten Erde steht es nicht gut. Wie soll es weitergehen? Wie kann das Schlimmste abgewendet werden? Vereinzelt wird auch die Frage nach den Verantwortlichen gestellt. Wer ist schuld an der ökologischen Misere?

Die Suche nach den geistigen Brandstiftern der Umweltzerstörung ist kein neues Phänomen. Bereits in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde heftig über die geistesgeschichtlichen Wurzeln der Naturausbeutung diskutiert. Ins Fadenkreuz der Kritik geriet auch das Christentum. Der Raubbau an der Natur sei Folge des christlichen Menschenbildes, so der Vorwurf. Als Krone der Schöpfung stehe der Mensch über der Natur und dürfe diese für seine Zwecke nutzen. Der Mensch solle sich die Erde unterwerfen, und über die Fische des Meeres, die Vögel des Himmels und die Landtiere herrschen (vgl. Gen 1,28). Jahrhundertelang hätten Christinnen und Christen dieses Gebot streng befolgt, mit verheerenden Folgen für das ökologische Gleichgewicht und die Artenvielfalt.

Ob die skizzierten Vorwürfe berechtigt sind und wie die christliche Theologie heute Stellung und Aufgabe des Menschen in der Natur bestimmt, wird im Rahmen der Brixner Philosophietage thematisiert und diskutiert.

 

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