Am Montag, den 17.04.2023, fand im Kaiser-Leopold-Saal der Theologischen Fakultät der Universität Innsbruck eine Tagung der Bischof Dr. Karl Golser-Stiftung dar.

Der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler ermutigte in seinem Grußwort zu einer ganzheitlich-menschlichen Sicht auf die Situation von Parkinson-Patienten sowie auf die Situation ihrer Angehörigen.

Bei der Tagung wurden neben den medizinischen und pflegerischen Aspekten auch philosophische und moraltheologische Fragestellungen über diese chronische Erkrankung des Nervensystems diskutiert.

Prof. Gregor Wenning, Präsident der "Bischof Dr. Karl Golser-Stiftung" und Neurologe an der Universitätsklinik Innsbruck mit Fokus auf atypische Parkinson-Syndrome, führte bei der Tagung in den aktuellen neurologischen Forschungsstand. Die Krankenpflegerin Sigrid Zimmermann berichtete hingegen über ihre langjährige Erfahrung in der Pflege von Parkinsonpatienten sowie über die Arbeit der Parkinson Spezialambulanz der Universitätsklinik Innsbruck.

Das Wirken Golsers als Moraltheologe, besonders in seine medizinethischen Publikationen, stand im Fokus des Referats des Südtiroler Moraltheologen Martin M. Lintner. Er gab auch ein Zeugnis davon gegeben, wie Bischof Golser selbst mit der schweren Erkrankung existentiell umgegangen ist.

Der Innsbrucker Philosoph Josef Quitterer vertiefte schließlich die Frage des Schmerzempfindens und Leidens von Parkinsonpatienten aus philosophischer Sicht. Er zeigte auf, dass höhere Bewusstseinszustände Schmerzwahrnehmung und Leiden verstärken oder vermindern. Therapien, aber auch philosophische und theologische Ansätze können dazu beitragen, die Parkinson-Krankheit so in die eigene Persönlichkeit zu integrieren, dass sie weniger als Beeinträchtigung sondern unter Umständen sogar als Gelegenheit zur persönlichen Reifung verstanden wird.

Die 2015 gegründete Bischof Dr. Karl Golser-Stiftung hat den Zweck, Menschen, die am seltenen atypischen Parkinson-Syndrom leiden, sowie auch ihren Begleitpersonen, medizinische Informationen zu vermitteln und gleichzeitig die wissenschaftliche Erforschung der Krankheit und die Entwicklungen entsprechender therapeutischer Maßnahmen zu fördern. Alle zwei Jahre vergibt die Stiftung einen mit 10.000 Euro dotierten Preis für herausragende Leistungen im Bereich der Parkinsonforschung.